Über die Alpen ans Mittelmeer …

Über die Alpen ans Mittelmeer …

Lehrgang Übungsleiter aus dem Turngau nehmen nach spaßigen Stunden in Oberndorf neue Anregungen und Ideen mit in ihre Vereine

„Und jetzt geht’s über die Alpen!“, ruft Stephan Heilmeier den knapp 40 Damen im Alter zwischen 20 und 60 Jahren und einigen Kindern zu. Mit den Alpen meint er die Kletterwand in der Schulturnhalle in Oberndorf. Rauf und runter – alle sind emsig dabei, befolgen die Anweisungen des Gaufachwarts für Kinderturnen im Turngau Landshut. „Und jetzt sind wir am Mittelmeer.“ Das heißt: Auf Matten legen und „schwimmen“.
Den Damen macht es sichtlich Spaß. Sie strahlen. Sie sind auf Einladung des Turngaus Oberdonau nach Oberndorf gekommen, um zu sehen, was es Neues gibt, um sich wieder selbst zu motivieren, um für ein paar Stunden Spaß zu haben und Anregungen mit in ihre heimischen Vereine zu nehmen. Aus Wemding, aus Nordendorf, aus Bissingen, aus mehr als 40 Städten und Orten sind sie gekommen. Denn die Damen sind Multiplikatoren: Sie wirken als Übungsleiterinnen, Vorturnerinnen und Helferinnen beim Kinderturnen in den Vereinen des Turngaus Oberdonau mit. Vorsitzender Dieter Thiel dankt für die rege Teilnahme und vor allem – einem Dank, dem sich auch Bürgermeister Hubert Eberle anschließt – dem Sportverein Eggelstetten, der zum wiederholten Male als Ausrichter fungiert. 

Motor der Aktion „Turnen und Spielen für große und kleine Kinder“ ist die Kinderturnen-Fachwartin Elisabeth Wiedemann. Ihr Engagement ist nicht zu bremsen. Zweimal im Jahr verpflichtet sie einen Referenten, der dann die Teilnehmer wieder auf „Vorderfrau“ bringt. Vorsitzender Georg Kühling ist voll des Lobes, begrüßt die Gäste und freut sich, „so etwas hier anbieten zu können“.

Übungen sollen Freude machen

Derweil brennt der Referent, weitermachen zu können. Er will nicht nur ein Grundlagentraining im Kinderturnen vermitteln, sondern auch methodisches Geräteturnen zeigen. Schließlich geht es ums Üben und Spielen mit dem Ball. „Locker soll alles sein, einfach Freude machen“, sagt er. Dabei ist seine Aufgabe durchaus schwierig, hat er doch „alte Häsinnen“ in der Gruppe und Neueinsteigerinnen, die sich erst langsam an die Materie herantasten.
Zu den Routiniers zählt Sonja Damianov aus Rain. Dass sie 53 Jahre alt ist, sieht man ihr nicht an, was – wie Elisabeth Wiedemann vermutet – offensichtlich an ihrer Betätigung liegt. „Ja“, sagt Sonja, „die Arbeit mit jungen Menschen hält einen sel- ber jung“. Sie nutzt das Angebot des Turngaus bereits seit zwölf Jahren. Und sie freut sich auf kommenden Donnerstag. Da kommen ihre Drei- bis Sechsjährigen wieder zum Turnen „und da werde ich die neuen Ideen gleich umsetzten“. Ihr gefällt der Erfahrungsaustausch und der „neue Wind“, den man in den heimischen Verein von so einer Veranstaltung mitnehme. Erst seit September ist für Monika Wenninger aus Schweinspoint Kinderturnen ein Thema.
Sie hat sich gemeldet und will nun beim SV Marxheim aktiv mitwirken. Jeden Dienstag betreut sie mit anderen Damen die bis zu Fünfjährigen. Jetzt wolle man aber im Verein die Kindergruppe aufteilen, „damit wir besser arbeiten können“. Sie möchte die Anregungen umsetzen und so auch den Kids mehr Spaß vermitteln. Gleich das erste Spiel von Stephan Heilmeier hat ihr so gefallen, dass sie es selbst ausprobieren möchte. Also heißt es schon nächste Woche in Marxheim: „Auf Kinder, jetzt wird Honig gesammelt …“

aus der DZ vom 12.1.2011