Eggelstetten schnuppert an der Sensation
Kreisklassist unterliegt im Kreisfinale erst im Elfmeterschießen dem Bezirksligisten SC Ichenhausen
Der Kreisspielleiter der Gruppe Donau, Norbert Miesbauer, hätte seine Voreiligkeit beinahe büßen müssen. 3:0 führte der Bezirksligist SC Ichenhausen im Toto-Pokal-Kreisfinale beim SV Eggelstetten durch einen Treffer von Kadir Yalap in der 62. Minute. Also wollte Miesbauer auch angesichts der aufziehenden Regenwolken keine Zeit verlieren und klebte das Schild mit der Aufschrift „2013 SC Ichenhausen“ rund 20 Minuten vor dem Ende der Partie auf den schmucken Wanderpokal.
Er und wohl fast jeder der 520 Zuschauer waren sich sicher, dass die Sache entschieden war. Das sah vor allem SVE-Kapitän André Fuchs aber anders, erzielte zwischen der 81. und 93. Minute einen Hattrick und bescherte dem unterhaltsamen und fairen Spiel ein dramatisches Ende. Letztlich musste Miesbauer das Schild aber nicht wieder entfernen, denn der SCI setzte sich letztlich doch noch mit 4:2 im Elfmeterschießen durch.
„Respekt vor der Eggelstettener Leistung. Wir haben leider in den ersten und den letzten 15 Minuten nicht gut gespielt und am Ende gedacht, wir bringen den Vorsprung locker über die Zeit“, analysierte SCI-Trainer Oliver Schmid nach der Wie ernst er das Spiel nahm, nahm zeigte bereits die Aufstellung, denn bis auf die verletzten Stefan Selig und Dominik Fabinger bot er im vierten Spiel in den vergangenen neun Tagen alles auf, was ihm zur Verfügung stand. Mit viel Laufbereitschaft und Mut bot der zwei Klassen niedriger spielende SV Eggelstetten gerade in der ersten Halbzeit mehr als Paroli. Hätte Bernhard Gebhart in der Anfangsphase seine zweifellos vorhandenen Mittelstürmerqualitäten entfaltet, dann hätten die Gastgeber eigentlich in Führung gehen müssen. Erst schoss er frei stehend nach einem Alleingang drüber (22.) und dann legte er den Ball zwar an Torwart Simon Zeiser, aber auch am Kasten vorbei (27.).
Effektiver war da schon der ebenfalls engagiert zur Sache gehende SC Ichenhausen. In der 37. Minute köpfte Alex Lammer nach einer Ecke von Christoph Schiller ein und als Timo Pape (45+1.) aus kurzer Distanz und Kadir Yalap (62.) mit einem trockenen Schuss aus 14 Metern ins lange Eck den 3:0-Zwischenstand besorgten, meinten die Bezirksliga-Spieler in den Energiesparmodus umschalten zu können. „Hut ab vor der tollen Moral meiner Mannschaft, wir haben ein tolles Spiel gezeigt“, lobte SVE-Coach Marco Fuchs die Aufholjagd, konnte aber genauso wie seine Brüder André und Torwart René die Enttäuschung nicht verbergen. „Schade, dass es nicht ganz gereicht hat“, so André, der bei der Siegerehrung zum besten Spieler der Partie gekürt wurde.
Im Elfmeterschießen wurde SCI-Torwart Simon Zeiser zum entscheidenden Akteur, denn er hielt die Versuche von Alexander Kühling und Fabian Kühling, während sein Gegenüber René Fuchs zwar seinen Elfer verwandelte, aber „nur“ den Schuss von Stefan Winzig entschärfen konnte. Kapitän Mehmet Bademli sorgte schließlich für die Entscheidung und bescherte seinem Verein das Preisgeld in Höhe von 700 Euro, gestiftet von Lotto Bayern, während sich der SVE mit 250 Euro trösten musste. Der bekam aber zudem noch viele anerkennende Worte der zahlreichen Ehrengäste – allen voran Bezirksvorsitzender Volker Wedel – für die tolle Organisation des Finales. „Ein rundum gelungener Nachmittag“, resümierte auch Norbert Miesbauer und dankte auch der Trachtenkapelle Oberndorf für die musikalische Umrahmung. „Wir hatten 90 Minuten Gänsehaut, das war ein einmaliges Erlebnis“, beschrieb André Fuchs aus Sicht der Spieler.
Tore: 0:1 Lammer (37.), 0:2 Pape (45.+1), 0:3 Yalap (62.), 1:3 A. Fuchs (80.), 2:3 A. Fuchs (85.), 3:3 A. Fuchs (90.+3) Elfmeterschießen: 3:4 Weiller, 4:4 A. Fuchs, R. Fuchs hält gegen Winzig, Zeiser hält gegen A. Kühling, 4:5 Herold, 5:5 R. Fuchs, 5:6 Seibold, Zeiser hält gegen F. Kühling,5:7 Bademli